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  • Teddy

WTF Seitan Shreds

Aktualisiert: 29. Apr. 2021

Seitan selbst zu machen ist für viele immer noch ziemlich abschreckend. Es gibt einfach so viele Faktoren die sich am Ende negativ aufs Ergebniss auswirken können und die ganze Arbeit zu nichte machen.

Mit diesem Rezept möchte ich euch eine ziemlich leichte Basis geben, wie ihr euch super leckeren Seitan aus ausgewaschenem Mehl (WTF = Wash that flour) ziemlich leicht selbst machen könnt.


Dauer: Circa 1 Tag (inklusive kochen und ruhen lassen)

Schwierigkeit: Mittel


Zutaten:

2kg Weizenmehl

Circa 900g Wasser

Gewürze nach Wahl


Wir fangen damit an, in einer großen Schale einen simplen Teig aus dem Mehl und dem Wasser zu kneten. Gebt das Wasser lieber nach und nach dazu, der Teig muss nicht zu feucht sein. Die Konsistenz sollte in etwa wie ein Pizzateig sein und falls ihr das Gefühl habt, das er zu trocken ist, gebt ruhig noch ein wenig mehr Wasser dazu. Hauptsache der Teig hat sich relativ gut verkneten lassen.

Nachdem der Teig geknetet und fertig ist, füllt ihr die Schüssel mit kaltem Wasser bis der Teig komplett bedeckt ist. Lasst ihn so für 1-2 Stunden ziehen.

Wenn die Zeit um ist, beginnt die richtige Arbeit. Als erstes gießt ihr das Wasser aus der Schale ab.

Füllt die Schale nun mit kaltem Wasser und beginnt den Teig darin zu kneten. Indem ihr das macht, wascht ihr die Stärke aus dem Teig, bis zum Schluss fast nur noch das reine Weizeneiweiß, das Gluten, übrig bleibt.

Sobald das Wasser richtig milchig weiß ist, gießt das Wasser einmal durch ein Sieb ab.

Jetzt kommt der Teig zurück in die Schüssel und wird wieder mit Wasser aufgegossen. Dieses Mal mit warmen Wasser. Der Wechsel von kaltem und warmem Wasser soll angeblich förderlich für die Glutenbildung sein. Ob das stimmt, keine Ahnung. :D

Da ihr jetzt schon einiges an Stärke ausgewaschen habt, solltet ihr jetzt schon leichte Glutenstränge beim kneten bemerken.

Sobald das Wasser wieder richtig milchig ist, gießt es durch das Sieb ab.

Den Vorgang wiederholt ihr jetzt noch mehrmals, dabei wird der Teig jedes Mal etwas weiter schrumpfen, da ihr mehr und mehr Stärke aus dem Teig hinaus arbeitet.

Die Konsistenz sollte nach ein paar Wiederholungen immer "kaugummiartiger" aber auch fester werden.

Theoretisch könnt ihr den Seitan auswaschen, bis das Wasser komplett klar bleibt. Reiner Seitan neigt allerdings dazu etwas Gummiartig zu werden, nachdem er gegart wurde. Mir reicht es für die Konsistenz schon wenn das Wasser leicht durchsichtig, wie auf dem Bild, wird. Das sollte nach circa 5-6 Mal auswaschen der Fall sein.

Generell könnt ihr davon ausgehen, je klarer das Wasser ist, desto reiner ist der Seitan und desto fester wird wahrscheinlich auch die Konsistenz. Ich nutze den Seitan gerne für Speisen wie "Pulled Pork" oder Gyros/Döner, daher ist es für mich vollig ok wenn noch etwas mehr Stärke enthalten ist. Da könnt ihr aber natürlich nach Herzenslust herum experimentieren.

Wenn ihr mit dem auswaschen fertig seid, lasst den Seitan einfach erstmal im Sieb abtropfen und sich ein wenig entspannen.

Nach dem der Seitan abgetropft ist, könnt ihr Gewürze mit hinein arbeiten. Ich würde euch empfehlen hauptsächlich trockene Gewürze zu benutzen. Zutaten wie Sojasauce oder Tomatenmark, lassen sich besser später als Marinade oder zum würzen in der Pfanne verwenden.

Falls ihr Gewürze einarbeitet, solltet ihr den Seitan im Anschluß nochmal ruhen lassen, damit er sich wieder ein wenig entspannt und besser verbinden kann.

Euer Seitan ist entspannt genug, wenn ihr ohne große Mühe daran ziehen könnt, ohne das er Gefahr läuft zu reissen. Nach circa 20 Minuten sah es bei mir so aus. Ich habe an dieser Stelle keine Gewürze eingeknetet.

Das der Seitan sich gut ziehen lässt, ist wichtig für den nächsten Schritt.

Jetzt knotet ihr den Seitan nämlich. So oft wie ihr nur könnt, ohne das er reißt. Wenn ihr ein paar Knoten hinein gemacht habt, lasst ihn ruhig nochmal kurz ruhen. In der Regel könnt ihr ihn dann im Anschluss nochmal ein wenig ziehen um noch mehr Knoten hinein zu bekommen. Die Knoten tragen zur faserigen Konsistenz bei, da sie dem Gluten eine grobe Richtung vorgeben, in die sich die Stränge entwickeln.

Um etwas Geschmack an den ungewürzten Seitan zu bekommen, würde ich dazu raten ihn jetzt für 2 Stunden in einer sehr starken Brühe aus Sojasauce & Gemüsebrühe köcheln zu lassen, circa 3 Liter sollten für die Menge an Seitan reichen.

Wenn ihr wisst das ihr daraus zum Beispiel Gyros machen wollt, könnt ihr natürlich auch schon Gewürze wie Bohnenkraut, Paprika und Knoblauch mit in die Brühe geben um schon mehr Geschmack in den Teig zu bringen.

Wendet euren Seitan Knoten aber zwischendurch ruhig mal, da er oben treibt und ja möglichst alles gleichmäßig gar werden soll.

Ihr könntet den Seitan an dieser Stelle auch in kleinere Stücke aufteilen statt ihn am Stück zu garen, falls ihr zum Beispiel Schnitzel daraus machen wollt. Die sollten dann vir dem garen in die gewünschte Form gebracht werden und brauchen dann je nach Größe natürlich auch eine kürzere Zeit in der Brühe.

Ihr könntet den Seitan an dieser Stelle auch dämpfen, aber da ich keinerlei Erfahrung mit dämpfen habe, kann ich euch da leider keine Anweisungen für Dauer und Co. geben.

Wenn der Seitan fertig gegart ist, kommt ein ganz wichtiger Schritt. Holt ihn aus der Brühe und lasst ihn in Ruhe abkühlen.

Am besten über Nacht im Kühlschrank.

Das trägt erheblich zur Konsistenz bei und wenn ihr den Seitan jetzt direkt verwendet, wird das Ergebniss bei weitem nicht so gut werden, wie wenn ihr wartet.

Am nächsten Tag solltet ihr den Seitan ohne große Mühe auseinander reißen können und erhaltet dabei diese großartigen Seitan Stränge oder Shreds, die einfach eine großartige Konsistenz haben.

Der Seitan, zumindest meiner, noch fast ungewürzt ist, könnt ihr ihn nun entweder noch in einer Marinade eurer Wahl ziehen lassen oder direkt in der Pfanne würzen.

Für Gyros oder Döner würde ich dafür eine Pfanne mit Öl erhitzen und dann kleine Mengen des Seitans darin schwarf anbraten. Wenn der Seitan knusprig wird (die kleine Restmenge an Stärke im Seitan hilft dabei ungemein), lösche ich ihn mit etwas Sojasauce ab und würze dann mit Gyros-/Dönergewürz. Das gibt es in vielen Gewürzabteilungen oder im türkischen/arabischen Supermarkt.

Jetzt könnt ihr den Seitan benutzen wie ihr wollt und als Döner oder Gyros Teller genießen.

Guten Appetit!

Danke falls du bis hierhin gelesen hast. Vielleicht ist dir dabei aufgefallen, das der Blog ohne Werbung auskommt. Zum einen um dich nicht beim lesen zu stören und zum anderen, weil ich Leuten einfach zeigen möchte wie großartig die vegane Küche sein kann ohne dabei nur auf "Klicks" auszusein.

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Danke, das du dich für die rein pflanzliche Ernährung interessierst, das bedeutet die Welt für mich. 💜


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