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  • Teddy

VWG Seitan Shreds

Aktualisiert: 9. Juni 2021

Ich wurde in den letzten Tagen häufig gefragt, ob man die Seitan Shreds nach der WTF-Methode auch mit Glutenpulver statt ausgewaschenem Mehl machen kann. Klar!

Das ganze erfordert dann aber ein wenig andere Zutaten und auch Equipment.

Die Unterschiede zwischen den beiden Methoden sind auch im Resultat gar nicht so gering.

Also ein ganz kurzer Vergleich für die beiden Herangehensweisen:

Die WTF Methode ist günstig, da sie eigentlich nur Mehl und Gewürze erfordert. Dafür ist sie zeitintensiver, da man das Mehl ja selbst auswaschen muss. Viele Menschen beklagen an Seitan einen bestimmten Gluten Geschmack, der bei dieser Methode deutlich weniger auftaucht.

Die VWG-Methode ist etwas kostspieliger da für ein ideales Resultat mehrere Zutaten anfallen und das beste Ergebniss, meiner Meinung nach, auch nur mit einer Küchen- oder Knetmaschinezu erreichen ist. Glutenpulver wird in anderen Ländern oft als "Vital Wheat Gluten" verkauft, darum wird diese Abkürzung in vielen Foren und Rezept Blogs verwendet. Die Shreds werden bei dieser Methode allerdings etwas fester im Biss und Gewürze lassen sich hervorragend in den Teig mit einarbeiten.

Was ist also das Fazit? Macht was euch gefällt! Probiert einfach ein wenig aus. Ich habe keinen klaren Favoriten zwischen den beiden Methoden, für mich wiegen sich die Pros und Contras der beiden ziemlich gut gegenseitig auf.


Dauer: 3 Stunden (+ 1 Nacht Ruhezeit)

Schwierigkeit: Leicht

Ergibt: Circa 750g Seitan Shreds


Zutaten:

400g Weiße Bohnen oder Kichererbsen aus der Dose (inklsuive Flüssigkeit)

100g Wasser (oder Sojamilch für ein noch helleres Ergebnis)

2g Apfelessig

50g Rapsöl

7g Salz

10g Hefeextrakt

5g Hefeflocken

2g Zwiebelgranulat

250g Glutenpulver/Seitanfix


Zubereitung:

Wiegt alle Zutaten, bis auf das Glutenpulver, in eurer Küchenmaschine oder eurem Mixer ab und mixt sie bis ihr eine schöne glatte, seidige Flüssigkeit erhaltet.

Die 400g Dosen für Bohnen sind hier wirklich relativ relevant, da sie zumindest nach meiner Erfahrung das beste Verhältnis von Flüssigkeit zu Bohnen haben.

Ihr wisst ja bestimmt das man aus dem Wasser von Kichererbsen "Eischnee" bzw. Aquafaba machen kann. Genau das machen wir uns hiermit auch zu nutze. Die Flüssigkeit der Bohnen bzw. Kichererbsen enthält sogenannte Saponine (Sapo ist der lateinische Begriff für Seife) und Stärken sowie Proteine der Bohnen, die zusammen Schaum bildend sind. Diese sorgen dafür das unser Seitan am Ende nicht als gummiartiger Blob aus dem Garvorgang hervorgeht.

Gebt nun die Flüssigkeit zusammen mit dem Glutenpulver in eure Küchenmaschine und mixt das ganze auf möglichst hoher Stuffe für 3-4 Minuten.

Falls ihr das Gefühl habt, das eure Maschine das von der Leistung nicht schafft, verknetet den Teig einmal grob mit der Hand und gebt ihn dann in mehreren Durchgängen in die Maschine.

Am Ende solltet ihr so kleine, von der Konsistenz her kaugummiartige Seitan Knötchen erhalten.

Gebt den Seitan jetzt in eine Schüssel, verknetet ihn nochmal von Hand und lasst ihn 30 Minuten ruhen.

Danach sollte er sich richtig schön ziehen lassen. Heizt jetzt schonmal den Ofen auf 125°C Umluft vor. Macht in eure möglichst lange Seitan Schlange so viele Knoten wie möglich ohne das der Teig reißt.

Der Seitan Knoten wird dann zuerst in Backpapier und dann in zwei Lagen Alufolie möglichst eng eingeschlagen und darf dann für 2 Stunden in den Ofen.

Die Doppelte Lage an Folie ist wichtig, da dadurch wenig Feuchtigkeit entweichen kann und der Seitan so a) nicht zu trocken wird und b) sich in der Hülle quasi selbst dämpft.

Wendet ihn nach der Hälfte der Zeit am besten einmal und falls ihr ein Gitter-Rost habt, nutzt auch möglichst das, damit der Seitan nicht auf einer Seite zu viel Farbe bekommt durch das heiße Backblech.

Man kann den Seitan theoretisch auch Dampfgaren, aber dafür fehlt mir einfach das Equipment.

Am Ende sollte sich der Seitan in der Folie ganz schön ausgedehnt haben. Nehmt ihn dann aus dem Ofen, lasst ihn etwas abkühlen (in der Folie) und legt ihn dann über Nacht in den Kühlschrank. Dieser Schritt ist echt wichtig für die Konsistenz, wenn ihr ihn sofort weiter verarbeitet wird das Ergebnis bei weitem nicht so gut werden.

Am nächsten Tag solltet ihr den Seitan dann ganz entspannt zu Shreds reißen können und diese je nach Wunsch weiter verarbeiten können.

Das gute an dieser Methode ist auch, das ihr sie je nachdem wofür ihr sie verwenden wollt, die Gewürze schon gleichmäßig in den Teig mit einarbeiten könnt.

Ihr wollt Burritos machen? Gebt die Gewürze dafür einfach direkt in den Teig. Döner? Genau das gleiche. Die Menge an Salz könnt ihr natürlich auch variieren, je nachdem womit ihr noch so würzen wollt. Das Rezept ist jetzt wirklich sehr "Basic" und kann daher nach Lust und Laune verändert werden was die Gewürze angeht.

Viel Spaß beim experimentieren!

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir aus den Shreds eine lekcere Beilage zu Bratnudeln zu machen. Dafür habe ich 150g der Shreds in etwas Öl angebraten, eine Marinade aus 10g Ahorn Sirup, 25g Sojasauce, 5g Chili Paste (Gochujang kann ich sehr empfehlen), 2g Sesamöl und 3g Mirin angerührt und die Shreds dann damit abgelöscht.

Noch etwas Sesam dazu und schon ist das ganze fertig.

Guten Appetit!

Danke falls du bis hierhin gelesen hast. Vielleicht ist dir dabei aufgefallen, das der Blog ohne Werbung auskommt. Zum einen um dich nicht beim lesen zu stören und zum anderen, weil ich Leuten einfach zeigen möchte wie großartig die vegane Küche sein kann ohne dabei nur auf "Klicks" auszusein.

Falls dir meine Rezepte gefallen und du mir trotzdem etwas gutes tun möchtest, kannst du mich gerne auf einen virtuellen-Fairtrade Kaffee über meinen PayPal.Me Link einladen, damit ich auch in Zukunft Zutaten für mehr Rezepte kaufen kann.

Danke, das du dich für die rein pflanzliche Ernährung interessierst, das bedeutet die Welt für mich. 💜


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